Mailand – Sanremo: Details zur klassischen Radrenn-Route

Mailand – Sanremo, auf italienisch „Milano – Sanremo“ oder auf englisch „Milan – San Remo“, ist der Name eines Eintagsrennens für Radrennsportler in Italien. Dank einer Strecke von mehr als 290 Kilometern ist die Route zudem das längste Eintagsrennen im Radsport. Die Strecke, bei der auch zahlreiche Höhenmeter eine Rolle spielen, wird schon seit über 100 Jahren gefahren, um Sportlerinnen, Sportler sowie deren Ausrüstung in Bestleistung zu sehen. Der Vorgänger war übrigens ein Autorennen auf der gleichen Strecke, welches in 1904 stattfand und als Werbemaßnahme für ein Kasino in Sanremo diente. Heute geht es nur noch um den Radsport.

Geschichte der Radrennen auf der Strecke Mailand – Sanremo

Bereits drei Jahre nach dem oben genannten Autorennen startete auf der Strecke zwischen Mailand und Sanremo der Siegeszug der Rennfahrräder. Denn schon 1907 gab es die erste Tagestour für Hochleistungssportler. Seitdem ist das Rennen nur dreimal ausgefallen: in 1916, 1944 und 1945. Bis in die Mitte der 1950er Jahre führten dabei meist italienische Fahrer die Siegeslisten an. Dann zeigten Belgien, Spanien, Frankreich, die Niederlande und weitere Staaten, welche Talente sie hervorbringen können. Mit Rudi Altig gewann 1968 das erste Mal ein Deutscher das längste Tagesrennen in Italien. Ende der 1990er und Anfang der 2000er überzeugte dann Erik Zabel mit seinem Können.

Die genaue Strecke zwischen den zwei Städten, auf die wir weiter unten noch im Detail eingehen werden, kann sich immer mal wieder ein bisschen ändern. Baustellen, kaputte Straßen und andere Faktoren sorgen für eventuelle Anpassungen. Allerdings gab es in der über 110-jährigen Geschichte des Rennens noch keine größere Veränderung der Strecke. Besonderheiten dabei sind vor allem, dass das Rennen direkt in den Städten und nicht irgendwo außerhalb startet und endet. Zudem führt der Weg entlang der Mittelmeerküste, weshalb viele Streckenabschnitte nur wenige Höhenmeter mit sich bringen. Am höchsten ist der Turchino-Pass mit 532 Metern.

Radrennen zwischen Mailand und Sanremo für Männer und Frauen

Natürlich ist der Radrennsport nicht mehr nur eine Männerdomäne, auch Frauen messen sich auf dem Zweirad in ihren Leistungen und ihrer Ausdauer. So gibt es nach den bisherigen 115 Jahren des Radrennens Milano – Sanremo in Norditalien auch wieder Pläne für 2023. Denn auch während der Covid-19-Pandemie in 2020, 2021 und 2022 fand das Rennen statt. Im Mai 2023 sollen dann sowohl das Radrennen der Männer auch als das Radrennen der Frauen wieder abgehalten werden. News zu den aktuellen Plänen gibt es zum Beispiel hier.

Wegpunkte und Höhenmeter von Mailand nach Sanremo

Im Folgenden bieten wir eine Übersicht über die Start-, End- und Zwischenpunkte beim Radrennen von Mailand nach Sanremo. Dabei gehen wir nicht nur auf die Namen der einzelnen Ortschaften, Regionen oder geografischen Punkte ein, sondern auch auf die bis dahin zurückgelegte Strecke sowie auf die Höhe des Punktes. So können alle Interessierten ablesen, nach wie vielen zurückgelegten Kilometern wie viele Höhenmeter erklommen oder bergab gefahren wurden. Eine grafische Aufarbeitung gibt es u. a. auf der offiziellen Webseite zum traditionellen Radrennen in Italien.

  • Mailand (Start), Strecke: 0 km, Höhe: 110 m
  • Binasco, Strecke: 10,5 km, Höhe: 104 m
  • Certosa di Pavia, Strecke: 20,0 km, Höhe: 89 m
  • Pavia, Strecke: 26,7 km, Höhe: 80 m
  • Ponte Fiume Po, Strecke: 37,3 km, Höhe: 71 m
  • Casteggio, Strecke: 48,6 km, Höhe: 89 m
  • Voghera, Strecke: 59,0 km, Höhe: 97 m
  • Pontecurone, Strecke: 66,3 km, Höhe: 103 m
  • Tortona, Strecke: 74,6 km, Höhe: 112 m
  • Pozzolo Formigaro, Strecke: 90,3 km, Höhe: 171 m
  • Novi Ligure, Strecke: 94,2 km, Höhe: 196 m
  • Basaluzzo, Strecke: 101,3 km, Höhe: 149 m
  • Silvano d‘Orba, Strecke: 112,3 km, Höhe: 166 m
  • Ovada, Strecke: 118,4 km, Höhe: 186 m
  • Rosssiglione, Strecke: 129,5 km, Höhe: 288 m
  • Campo Ligure, Strecke: 134,5 km, Höhe: 342 m
  • Passo del Turchine (Turchino-Pass) , Strecke: 142,9 km, Höhe: 532 m
  • Voltri, Strecke: 154,7 km, Höhe: 7 m
  • Arenzano, Strecke: 161,5 km, Höhe: 5 m
  • Varazze, Strecke: 173,5 km, Höhe: 5 m
  • Savona, Strecke: 184,8 km, Höhe: 13 m
  • Vado Ligure, Strecke: 191,0 km, Höhe: 8 m
  • Spotorno, Strecke: 198,1 km, Höhe: 6 m
  • Finale Ligure, Strecke: 209,6 km, Höhe: 9 m
  • Loano, Strecke: 218,8 km, Höhe: 8 m
  • Albena, Strecke: 228,5 km, Höhe: 9 m
  • Alassio, Strecke: 235,7 km, Höhe: 11 m
  • Capo Mele, Strecke: 241,5 km, Höhe: 67 m
  • Capo Cervo, Strecke: 246,4 km, Höhe: 61 m
  • Capo Berta, Strecke: 254,2 km, Höhe: 130 m
  • San Lorenzo al Mare, Strecke: 265,8 km, Höhe: 3 m
  • Cipressa, Strecke: 271,4 km, Höhe: 239 m
  • Arma di Taggia, Strecke: 280,9 km, Höhe: 5 m
  • Poggio di Sanremo, Strecke: 287,5 km, Höhe: 160 m
  • Sanremo (Ziel), Strecke: 293,0 km, Höhe: 5 m

Wie man sieht, so geht es vor allem in der ersten Hälfte des Rennens auf und ab. Zum Ende sind dann noch einmal mehrere Erhebungen hinter sich zu bringen. In Sanremo lockt dann u. a. der Blick auf das Mittelmeer, das zwischendrin bereits Teile der Strecke säumte.

Zusammenfassung: Traditionelles Radrennen mit schöner Aussicht

Das eintägige Radrennen Mailand – Sanremo in Italien ging zwar aus einem Werbe-Autorennen hervor, hat aber in seinem 115-jährigem Bestehen seine ganz eigene Tradition erschaffen können. Das längste der Eintagsrennen für Fahrrad-Sportler und Fahrrad-Sportlerinnen weckt zudem weltweites Interesse und bringt jedes Jahr aufs Neue verschiedenste Profis nach Europa. Denn neben den bereits genannten Teilnehmerstaaten sind auch noch viele mehr dabei. Immer wieder sind zum Beispiel auch Teilnehmende aus Australien auf dem Siegertreppchen vertreten. Wer das Radrennen einmal live erleben will, sollte sich für Mai 2023 frei nehmen und entweder eine TV-Übertragung oder einen Urlaub in Italien in den Kalender eintragen. Viel Spaß!